Glücklich mit Weniger Konsum | Zero Waste Reihe #2

das zweite R der 5R's von Zero-Waste: Reduce (Verringern)

In dieser Reihe von Blogposts tauchen wir jeden Tag in eines der 5 R’s der Zero-Waste-Bewegung ein: Refuse (Verzichten), Reduce (Reduzieren), Reuse (Wiederverwenden), Repurpose (Umwidmen) und Recycle. Für eine Woche werden wir jeden Tag ein anderes R beleuchten und praktische Tipps und Inspirationen teilen, um deinen ökologischen Fußabdruck zu verringern und eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Im zweiten Teil der Zero-Waste-Serie beschäftigen wir uns mit der Kunst, unseren Konsum zu reduzieren.

Was sind die Vorteile von weniger Konsum?

Im Gegensatz zu dem, was viele glauben, geht es bei Zero Waste nicht darum, nie wieder etwas Neues zu konsumieren. Vielmehr geht es darum, die Dinge, die du besitzt oder neu in dein Leben bringst, zu minimieren und neue Käufe, bewusster zu gestalten.

Indem du dich dafür entscheidest, nichts zu kaufen, verringerst du die Nachfrage nach Rohstoffen, die für die Produktion benötigt werden, was wiederum zum Erhalt natürlicher Ressourcen beiträgt. Weniger Konsum bedeutet auch weniger Energieverbrauch in der Produktion und Transport, sowie weniger Abfall in allen Phasen des Produktlebenszyklus.

Auf persönlicher Ebene sparst du durch weniger Einkäufe (vor allem von nicht-essentiellen Artikeln) Geld, das du für andere Prioritäten verwenden kannst. Um dich gegen den Kauf von neuen Produkten zu entscheiden, solltest du dir der Bedürfnisse bewusst werden, die hinter dem Kauf stecken und dir darüber klar sein, was wichtig genug ist, um einen neuen Gegenstand in dein Leben zu holen. Im Gegenzug führt der Besitz weniger Dinge zu weniger Unordnung, weniger Pflege von Dingen und mehr freiem, mentalem Raum. Das Aussortieren von Besitztümern ist der nächste Schritt auf diesem Weg und kann überraschende Vorteile bringen, die über ein aufgeräumtes Zuhause hinausgehen.

 

Tipps zum Aufräumen

Eine großartige Möglichkeit, deinen Konsum neu zu denken, ist das regelmäßige Aussortieren deiner Kleidung und anderer Habseligkeiten. So kannst du erkennen, welche Gegenstände du nicht regelmäßig benutzt, und dir bewusst werden, was du tatsächlich besitzt. Wenn du weniger besitzt, neigst du dazu, besser auf die verbliebenen Gegenstände aufzupassen, und überlegst dir zweimal, bevor du einen neuen Kauf tätigst.

 

  1. Nicht alles auf einmal: Erstelle einen Plan, welche Bereiche deines Lebens du entrümpeln möchtest und in welcher Reihenfolge diese angegangen werden sollen. Dann gehe sie Schritt für Schritt an. Mögliche Kategorien, die du dir ansehen kannst: Bücher, digitale Bereiche (z.B. E-Mails, Medien-Downloads…), Haushaltsgeräte, Kleidung, Erinnerungsstücke…

  2. Bewahre Dinge nicht aus Pflichtgefühl auf: Bewahre niemals Gegenstände auf, nur weil du dich dazu verpflichtet fühlst. Manchmal bekommen wir Geschenke von Menschen, die wir wirklich lieben, aber das Geschenk ist einfach nicht für uns. Nicht alles, was du jemals von einer geliebten Person bekommen hast, muss automatisch einen sentimentalen Wert für dich besitzen. Es versteht sich von selbst, dass du niemals Dinge wegwerfen solltest, an denen du sehr hängst, oder die schöne, gemeinsame Erinnerungen zurückbringen, nur weil du „richtig“ Aussortieren möchtest.

  3. Schaffe Platz für Erinnerungen: Aufräumen erscheint oft wie eine starre Aufgabe, bei der man alles loswerden muss, was nicht zu 100 % nützlich ist. Und wenn du dir keine Ausnahmen erlaubst, wird Aussortieren zu einer gefürchteten Aufgabe. Bewahre eine Kiste oder einen Platz für Erinnerungen und nostalgische Gegenstände auf – das Trikot deines Lieblingsvereins, das hässliche Hemd vom Junggesellenabschied deines besten Freundes, …

  4. Berücksichtige besondere Anlässe: Ähnlich wie die Kiste der Erinnerungen, kannst du auch eine Kiste für besondere Anlässe aufbewahren, in der du Dinge hast, die du zwar regelmäßig, aber nicht oft genug benötigst, um sie in deiner Nähe aufzubewahren. Dazu können Kleidungsstücke für Hochzeiten, Skiausrüstung, Faschingskostüme gehören… Dies sind Gegenstände, die du auch leicht ausleihen (oder an Freunde verleihen) könntest, aber wenn du sie bereits zu Hause hat, kannst du sie genauso gut behalten und gut auf sie aufpassen, bis sie kaputt gehen. Dann kannst du immer noch bewusst entscheiden, ob du sie ersetzen möchtest oder nicht.

  5. Eins rein – eins raus: Die einfache Idee „Bring einen neuen Gegenstand in dein Leben, lass einen alten gehen“ zu praktizieren, ist ein großartiger Weg, um sicherzustellen, dass du nicht viel Gerümpel ansammelst, und eine gute Übung, nachdem du bereits den ersten Schritt des Aussortierens gemacht hast.

  1. Soll ich das behalten? Es gibt viele Mantras, die du beim Aufräumen deines Zuhauses anwenden kannst. Einige der bekanntesten sind: „Ist dies der beste, der liebste oder der nützlichste Gegenstand?“ Wenn er in keine dieser Kategorien fällt, solltest du ihn loswerden. Dieses Mantra lässt jedoch keinen Platz für Gegenstände mit sentimentalem Wert. In Anlehnung an Marie Kondo ist die Frage „Macht es mich glücklich?“ zum globalen Mantra des Aufräumens geworden. Eine weitere Frage, die dir helfen kann zu entscheiden, was du behalten und was du loswerden solltest, ist: „Würde ich meinen Ex-Partner kontaktieren, um diesen Gegenstand zurückzubekommen?“ Wenn die Antwort auf diese Frage „Nein“ lautet, solltest du ihn wahrscheinlich einfach loslassen (den Gegenstand und den Ex-Partner).
  1. Der „Vielleicht-Stapel“: Lege Dinge, bei denen du dir unsicher bist, an einen separaten Ort. Setze dir eine Frist. Wenn du bis zum Ablauf der Frist nicht nach einem Gegenstand in dieser Kiste gegriffen hast, kann alles, was sich darin befindet, weggegeben werden.
  1. Die sunk-cost fallacy (Irrtum der versunkenen Kosten): Oftmals behalten wir Dinge, weil wir bereits Geld dafür ausgegeben haben, und es uns wie eine Verschwendung vorkommt, sie jetzt wegzugeben. Leider funktioniert Geldausgeben so nicht. Das Geld ist bereits ausgegeben, egal ob du den Gegenstand nun auch nutzt oder nicht. Der einzige Unterschied ist, dass er jetzt auch deinen physischen und mentalen Raum einnimmt. Den Gegenstand zu tauschen oder weiterzuverkaufen ist ein besserer Weg, tatsächlich einen finanziellen Vorteil daraus zu ziehen.
  1. Warum sollte es dir jetzt gefallen? Denke daran, dass du in 99 % der Fälle nicht plötzlich anfangen wirst, etwas zu mögen, das du vorher noch nie im Entferntesten gemocht hast. Lass Dinge los, die du vielleicht gekauft hast, weil sie gerade Trend waren oder weil du dazugehören wolltest, und konzentriere dich auf die Dinge, die dich einzigartig machen, und die du tatsächlich gerne verwendest.
  1. Jedes Ding hat seinen Platz, aber nicht zwingend bei dir: Aufräumen kann sich oft so anfühlen, als würdest du einen Teil von dir selbst weggeben. Erinnere dich daran, was du gewinnen kannst, wenn du bestimmte Dinge loslässt, und stelle dir vor, wie viel Freude es einer Person machen könnte, die diesen Gegenstand nicht nur „in Ordnung“ findet, sondern ihn wirklich liebt und richtig nutzt.

 

Wie kann ich meinen Konsum reduzieren?

Wenn du deinen Konsum reduzieren willst, ist das Ausmisten deiner bereits vorhandenen Sachen nur ein Aspekt. Jetzt stellt sich die Frage, wie du beurteilst, welche neuen Dinge du in dein Leben bringst. Hier sind 4 einfache Tipps, die dir helfen, deinen Konsum langfristig zu reduzieren:

  • Erstelle eine Wunschliste für deine nächsten Einkäufe
  • Leihe oder miete Gegenstände, anstatt sie neu zu kaufen
  • Wähle langlebige Produkte, die weniger oft ersetzt werden müssen
  • Vermeide Impulskäufe – kaufe nichts, ohne mindestens ein paar Nächte darüber zu schlafen

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Verantwortungsvoller Konsum geht über die Ablehnung neuer Einkäufe hinaus. Wir von Faircado wollen sicherstellen, dass alles Neue, was du in dein Leben bringst, so nachhaltig wie möglich ist. Deshalb haben wir eine Browser-Erweiterung entwickelt, die nach Second-Hand-Alternativen sucht, während du online nach Produkten suchst. So kannst du sofort und ohne Umstände geliebte Alternativen entdecken, bewusstere Entscheidungen treffen, Geld sparen und deinen CO2-Verbrauch verringern.

Möchtest du mehr über die übrigen 5 Rs von Zero Waste erfahren? Lies mehr über Verzicht, Wiederverwendung, Umwandlung und Recycling.