Zwischen Club und Couture: Berlin Fashion Week

Nachhaltig, queer, radikal anders - das ist typisch Berlin. Und auch die Berliner Fashion Week zeigt, dass Mode neu gedacht werden muss. Marken, wie das in Berlin ansässige High-Fashion Label Haderlump sind wegweißend für diese Entwicklung.
Laufsteg mit Schriftzug "Berlin Fashion Week"

Inhaltsverzeichnis

Vom Club zum Catwalk – die Berlin Fashion Week (BFW) ist the place to be. Auch wenn du nur am Sofa dabei bist, so wie ich. Bevors im Deep Dive darum geht wie Berlin zur ungeplanten Modehauptstadt wurde, die Mailand overdressed und Paris zu bemüht dastehen lässt, noch eine exklusive Ankündigung. 🤫

 

Keine Collab. Ein Statement.

Gestern war es soweit: Faircado & Haderlump – das Berliner High-Fashion Label, das Fashion neu denkt – haben die Circular-Fashion Community zu einem intimen Dinner zusammengebracht, um zu feiern, wie die Zukunft von Fashion aussehen könnte (und sollte).

Faircado x Haderlump

Wir droppen 70 Limited-Edition-Schals, gemacht aus upcycelten Materialien, in Berlin produziert vom VORN Fashion Hub – einem kollaborativen Space das sowohl die Fashioindustrie als auch die dazugehörige Kultur positiv beeinflusst. 💪🏼

Quasi ein Schal, der wie ein Ehrenabzeichen getragen werden kann. In dieser Collab geht’s nicht nur darum, gut auszusehen (obwohl du das definitiv wirst), sondern zu zeigen, dass Mode circular und couture sein kann.

Wo krieg ich einen?

Nur im Faircado Shop, ab sofort. Richtig gehört – es gibt nur 70 Stück, und wenn sie weg sind, sind sie weg. Sie feiern offiziell ihr Debut bei Haderlumps Berlin Fashion Week Show in ein paar Tagen, aber als Faircado OG hast du exklusiven Zugang. 👀

Wer ist Haderlump?

Berlins eigener High-Fashion-Disruptor. Kooperativ, laut und kompromisslos zirkulär entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Von Design bis Styling: Haderlump macht’s anders – und wir sind stolz, Teil davon zu sein.

 

 

Wo alles begann: Die Geschichte der Fashion Week erklärt 🕰️Schwarz Weiß Foto einer der ersten Fashionshows

Fashion Week startete nicht in Berlin, sondern in den Pariser Salons der späten 1800er, als Designer wie Charles Frederick Worth anfingen, private Fashionshows für ihre Elitekund*innen auszurichten um dort saisonale Kollektionen vorzuführen (Privilegien der Oberschicht sind ganz klar kein modernes Phänomen).
1903 griffen US-Kaufhäuser die Idee mit öffentlichen Runway-Shows auf. Der echte Game-Changer kam aber 1943, als PR-Legende Eleanor Lambert die New York Press Week gründete – heute bekannt als Fashion Week. Paris folgte 1973, Mailand 1958 und London 1984, und die „Big Four“ waren geboren.
Heute ist Fashion Week ein globales Event, und jede Stadt hat ihren eigenen Vibe. Aber keine macht’s so rebellisch und radikal nachhaltig wie Berlin.

 

Vom Club zu Couture: Die Geschichte vom Berlin Style

Um eins klarzustellen: Berlin hat nie versucht, Modestadt zu werden. Es ist einfach eines Tages in einer Vintage-Lederjacke, mit ungewaschenen Haaren und massivem Industrial-Schmuck aufgetaucht – und alle so: „Wait… ist das ein Look?”

1989: die Mauer fällt. Ost trifft West. sie teilen sich nicht nur eine Stadt, sondern eine massive Identitätskrise. Der Osten bringt Pragmatismus und DIY-Skills, gewachsen aus Jahrzehnten des Mangels. Der Westen bringt Punk, Vogue – und Konsumkritik. Lieben wir.

Brandenburger Tor aus dem geteilten Berlin

 

Clubs werden geboren

Jaja, Berlin als Clubhauptstadt, klingt Klischee aber auch wenn’s um Mode geht, können wir die Clubs nicht weglassen – hear me out.

Nach der Wiedervereinigung steht Berlin plötzlich voll leerer Fabriken, Bunker und Lagerhallen. Diese besetzten Häuser wurden zu Clubs mit Funktion-One-Speakern umgewandelt – perfekte für Clubs, weniger perfekt für High Heels und Glitzerkleidchen. Die neuen Dancefloors brauchten Looks: funktional, dunkel, ready to rave. Techno wurde nicht nur zum Soundtrack – sondern zum Dresscode, und so schufen neue Räume auch neue Kontexte für Kleidung.

 

Die Evolution des Berliner StyleMann mit Schottenrock und Boots in exzentrischem Outfit

Mit wenig Zugang zu Mainstream-Fashion, wenig Geld und einem tiefen Misstrauen gegenüber dem Kapitalismus (hi, ostdeutsche Roots!), wurden Berliner kreativ. Also hieß es Vintage-Shops, Flohmärkte und DIY. Style war persönlich, politisch und stolz secondhand.

Das Ergebnis? Eine Mischung aus Punk, Funktionalität, Queerness und Techno-Minimalismus, die bis heute den Berliner Look prägt. Hier geht’s nicht um Labels, sondern um Haltung. Bonuspunkte, wenn’s deiner Mama zu viel ist und dein Vater die Augen verdreht.

 

3 Menschen vor dem Berghain in PartyoutfitsIYKYK

Du kannst nicht über Berliner Style sprechen, ohne den Elefanten im Raum zu erwähnen – oder eher den Türsteher vorm Club? Berghain.

Was Berghain fashionmäßig besonders macht: Die Wurzeln in queerer Club- und Fetischkultur. Der Einfluss geht aber weit über Latex und Leder hinaus – es führte das Konzept von Fashion als Rüstung ein. In Räumen, wo Anonymität geschätzt und Personas fluid waren, schuf Kleidung Platz für Genderfluidität, Body Positivity und einen Weg, Zugehörigkeit zu zeigen, ohne die eigene Identität preiszugeben.

 

In Berlin geht’s nicht darum, den neuesten Trends zu folgen, sondern Mut zu haben, kompromisslos du selbst zu sein, während du dabei absolut sickening aussiehst. Und was gibt’s besseres, als dich nicht verstecken zu müssen, für die Person, die du bist? *Plays Covergirl by RuPaul & struts to fashion week*

Another day, another slay

Lea and your friends from Faircado 🌱


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