Die Auswirkungen, die wir auf den Planeten haben, sind uns mittlerweile immer bewusster. Daher ist es wichtig, sicherzustellen, dass wir nicht nur selbst unseren Teil zu einer besseren Zukunft beisteuern, sondern auch dabei helfen die nächste Generation zu einer nachhaltigen zu erziehen. Je jünger Kinder an das Thema Nachhaltigkeit herangebracht werden, desto normaler ist es für sie. Es kann jedoch schwierig sein zu wissen, wo man anfangen soll.
Nachhaltigkeit – ein kompliziertes Thema einfach erklärt
Einfach ausgedrückt geht es bei Nachhaltigkeit um Veränderungen, die wir vornehmen können, um den Planeten zu schützen. Veränderungen, die Tiere, Pflanzen und unsere natürlichen Ressourcen schützen, damit zukünftige Generationen sie genießen können. Eigentlich wie sein eigenes Zuhause, das man regelmäßig putzt, renoviert und reparieren lässt, wenn Probleme auftreten – und das alles, damit man in einem Jahr oder auch in fünf Jahren noch gemütlich in diesem Zuhause wohnen kann.
Dennoch ist es komplett verständlich, dass man sich als Erwachsene*r überwältigt fühlt, einem Kind ein so wichtiges und hoch-komplexes Thema zu erklären. Glücklicherweise ist Nachhaltigkeit ein Konzept, das die meisten Kinder bereits sehr gut verstehen.
Wie fängt man an, über Nachhaltigkeit zu sprechen?
Wir wissen, dass Nachhaltigkeit Dinge wie Recycling, Gärtnern und ressourcenschonenden Umgang mit Produkten und Gütern umfassen kann. Der beste und einfachste Weg, Kindern Nachhaltigkeit beizubringen, besteht darin, es vorzuleben, insbesondere durch Spiele und Experimente. Wenn man es in ein Spiel verwandelt, werden Kinder automatisch daran teilnehmen wollen, und sie ermutigen, schon in jungen Jahren eine Gewohnheit zu entwickeln.
Draußen spielen ist eine großartige Möglichkeit, Kindern Nachhaltigkeit beizubringen. Zeit im Freien zu verbringen wird sie nicht nur zu bewussteren und aktiveren Individuen anregen, sondern auch ihre Wahrnehmung der Umwelt prägen. Indem man Kinder dazu ermutigt, positive Erfahrungen mit der Natur zu machen, werden sie diese respektieren. Darüber hinaus fördert das Spielen im Freien die Neugier, unterstützt die Entwicklung feinmotorischer Fähigkeiten und fördert die Selbstwahrnehmung.
In diesem Beitrag werden wir einige einfache und leicht umsetzbare Möglichkeiten für Erwachsene durchgehen, um Kindern Nachhaltigkeit beizubringen.
Müll aufsammeln
Das Sammeln von Müll kann zu einer einfachen und leicht umsetzbaren Aktion werden, um Kinder in nachhaltige Alltagsaktivitäten einzubeziehen. Du kannst mit ihnen einen „Grünen Spaziergang“ unternehmen, um Müll aufzusammeln. Es braucht oft nicht viel, um mit dem Müllsammeln zu beginnen – ein paar Handschuhe und einen großen Müllbeutel und schon kann es losgehen! Müllsammeln ist außerdem eine großartige Möglichkeit um die unmittelbaren Auswirkungen von nachhaltigem Verhalten sichtbar zu machen. Die gereinigte Fläche, ist sofort sichtlich schöner, der Müllsack füllt sich und man sieht, wie viel ein einzelner Mensch bewirken kann. Wenn man es mit Kindern zu tun hat, die auch gut auf Wettbewerb reagieren, kann man ein Wettrennen machen, wer zuerst eine Tasche gefüllt hat, oder wer zuerst einen bestimmten Bereich gereinigt hat.
Recyceln
Um zu beginnen, können mehrere Boxen für verschiedene Recyclingkategorien die Aufgabe spielerisch gestalten. Eine gute Möglichkeit ist es, die Boxen farblich zu kennzeichnen und zu beschriften, um Recyclingartikel zu trennen. Du kannst auch Aufkleber oder visuelle Hilfsmittel hinzufügen, um sie besser zu kennzeichnen. Auf diese Weise wird der Prozess für alle einfacher. Und schon nach kurzer Zeit, wird aus dem Ratespiel wohin welcher Müll kommt ein Automatismus.
Ein Kompostsystem starten
Wenn Du Kindern zeigen möchtest, was mit ihrem Müll passiert bzw. wie der Kreislauf der Erde funktioniert, ist Kompostieren eine gute Möglichkeit das zu veranschaulichen. Sammelt gemeinsam übrig gebliebene Küchenabfälle, Eierschalen, Teebeutel und Gartenabfälle zum Kompostieren. Es ist eine großartige Aktivität für Kinder, denn sie lehrt Geduld, aber auch wie alle Bereiche unseres Lebens miteinander verbunden sind.
Und um’s richtig zu machen, hier noch ein paar Grundregeln zum Kompostieren:
Das darf auf den Kompost
- organische Küchenabfälle: Obst- und Gemüsereste
- Kaffee- oder Teefilter
- Eierschalen
- Grasschnitt
- kleine Mengen an Papier – etwa wenn damit die Biotonne am Boden ausgelegt wird
- Baum- oder Heckenschnitt
Das darf nicht auf den Kompost
- Tierische Küchenabfälle, wie Fleisch oder Fischreste
- Öl
- Glas, Metall oder Papiermüll
- Windeln
- behandeltes Holz
- Kranke oder mit Spritzmitteln behandelte Pflanzen
Einen Garten anlegen
Kinder lernen am besten indem sie etwas praktisch angehen, und die meisten von ihnen lieben es, im Garten zu spielen. Die Arbeit im Garten gibt Kindern die Möglichkeit, eine wichtige Lebensfertigkeit zu erlernen, die in herkömmlichen Schullehrplänen oft übersehen wird: sich langfristig um etwas zu kümmern und die Pflege für ein eigenes Projekt zu übernehmen. Außerdem eine tolle Möglichkeit, um Kindern zu zeigen, wie eigentlich Obst und Gemüse entsteht, und wie viel Arbeit dahintersteckt und welche Wertschätzung damit verbunden wird. Hier sind einige Ideen, um anzufangen:
- Platz für Pflanzen schaffen. Wenn Du einen Garten hast, legt gemeinsam das erste Gemüsebeet an. Andernfalls kannst Du drinnen Pflanzen in Töpfen anbauen.
- Eine Bienenwiese aussähen. Eine gemischte Blumenwiese ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein absolutes Paradies für alle Bestäuber und die Artenvielfalt.
- Verwende leicht anzubauendes Gemüse wie Kartoffeln, Tomaten, Salate, Karotten und Kräuter, die schnell wachsen, beliebt und ideal für Anfänger*innen sind. Wenn man keinen Garten besitzt, eignen sich Kräuter außerdem bestens, um auch in Wohnungen oder Fensterbänken angebaut zu werden.
- Versuche es mit Früchten wie Brombeeren, Erdbeeren oder Blaubeeren – aus unserer Erfahrung schaffen es die meisten Früchte nicht einmal in die Weiterverarbeitung, sondern landen direkt im Mund.
- Pflanze eine Sonnenblume. Sonnenblumen sind einfach und schnell zu züchten, sodass die Kinder Spaß daran haben, zu sehen, wie sie sich im Sommer vom Samen zu einer Pflanze entwickeln.
Zeit in der Natur verbringen
Es ist nie zu früh, Kindern etwas über die Umwelt beizubringen. Kinder jeden Alters profitieren von Gelegenheiten, Zeit in der Natur zu verbringen und eine Verbindungen zur Umwelt herzustellen, ihren Platz in der Welt zu erfahren und ihre Fähigkeit, Dinge zu beeinflussen. Man kümmert sich um Dinge, die einem wichtig sind. Durch eine frühe Verbindung zur Natur, wird dieses Umweltbewusstsein schon früh vermittelt.
Wohnungen oder Großstädte können dies manchmal ein wenig komplizierter machen, aber egal wo Du dich befindest, Du kannst die örtlichen botanischen Gärten oder Natur-Spielplätze besuchen. Ein Spaziergang durch die Gärten, um Bäume, Pflanzen und die Tierwelt zu entdecken, ist eine Aktivität, die jeder lieben wird. Das Sammeln von Blumen, Blättern und Federn und ähnlichen Aktivitäten wird dazu beitragen, dass Kinder sich der natürlichen Schönheit um sie herum bewusst werden.
Um ihre Neugier zu fördern, sprich mit ihnen über Dinge, die ihr auf den Spaziergängen entdeckt. Du kannst auch über Themen wie Blätterfall, den Wechsel der Jahreszeiten, die Rolle von Insekten in der Bestäubung und viele weitere Themen sprechen.
Du kannst auch zum Insekteninspektor werden! Schließlich lieben Kinder es Raupen und andere Lebewesen zu beobachten. Je mehr sie über Insekten verstehen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie Interesse daran entwickeln, sie und andere Lebewesen zu schützen.
Gebrauchte Bücher mit Umweltthemen lesen
Das Vorlesen von Büchern ist nicht nur eine Gelegenheit, sich mit ihnen zu verbinden, sondern auch eine ausgezeichnete Möglichkeit, schwierige Themen wie den Klimawandel oder Nachhaltigkeit in kinderfreundlicher Weise vorzustellen. ABC Kids empfiehlt einige bekannte Klassiker wie „Wo die wilden Kerle wohnen“ und „Wilbur und Charlotte„, um das Gespräch über die Bedeutung nachhaltigen Lebens zu beginnen. Der nachhaltigste Weg, Bücher zu kaufen, ist es übrigens diese gebraucht zu kaufen, was du ganz leicht mit Faircado online erledigen kannst.
Umweltfreundliche Reinigungsmittel für zu Hause herstellen
Es gibt so viele einfache und kostengünstige Möglichkeiten, umweltfreundliche Reinigungsmittel herzustellen, indem Du Essig, Backpulver, Seife und Wasser verwendest. Damit kannst Du effektive biologisch abbaubare Reinigungsmittel herstellen und gleichzeitig Nachhaltigkeit vermitteln.
Du kannst auch Putztücher mit ihnen herstellen. Verwende alte Kleidungsstücke, um die Textilien zu recyceln und Stoffservietten herzustellen, die für die Hausarbeit verwendet werden können. Es handelt sich um ein einfaches Nähprojekt für Anfänger*innen und eine einfache Möglichkeit, Abfall zu reduzieren und der Umwelt zu helfen.
Ein Experiment zur Luft- und Wasserverschmutzung durchführen
Bevor Du eine Aktivität für Kinder gestaltest, informiere Dich über Wasserverschmutzung, um sie Schritt-für-Schritt erklären zu können. Luft- oder Wasserverschmutzungsexperimente können Kindern eine visuelle Vorstellung von der Verschmutzung vermitteln, die sie umgibt.
Hier sind einige Inspirationen für Wasser– und Luftverschmutzungsexperimente zur Referenz.
Altes Spielzeug oder Möbel umgestalten
Das Umarbeiten und Aufbereiten sind wichtige Prinzipien der Nachhaltigkeit. Jede*r hat etwas, das verschönert werden könnte. Beginne mit dem Konzept, alte und ungenutzte Gegenstände in etwas Neues und Aufregendes zu verwandeln, um den Kindern Nachhaltigkeit näherzubringen und ihnen zu zeigen, was alles möglich ist, mit etwas Kreativität.
Um anzufangen, sucht gemeinsam altes Spielzeug oder Möbel. Dann hilf ihnen, ein DIY-Projekt durchzuführen, indem Du diese alten Gegenstände verwendest. Der Recyclingbehälter ist auch eine großartige Inspirationsquelle für Bastelideen. Auf Pinterest findest Du Tausende von Ideen, indem Du Schlüsselwörter wie Basteln, recyceltes Basteln, wiederverwendetes Basteln usw. suchst.
Abschließende Gedanken zur Nachhaltigkeit
Der beste Weg, sicherzustellen, dass Kinder mit einer Wertschätzung für die Natur und einem Bewusstsein für Nachhaltigkeit aufwachsen, ist es, selbst einen umweltbewussten Lebensstil zu führen. Du bist ein Vorbild für die Kinder um Dich herum, und sie werden ihr Verhalten an Deinem ausrichten. Wenn wir also eine Veränderung sehen möchten, wie Kinder Nachhaltigkeit wahrnehmen, sollten wir bei uns selbst beginnen!