A bis Z der nachhaltigen Mode: Diese Begriffe solltest du kennen

Glossar für nachhaltige Mode

Es ist nicht immer leicht im Bereich von Nachhaltigkeit den Überblick zu behalten. Es gibt so viele Begriffe, dass man sich leicht überfordert fühlen kann, vor allem, wenn die Definitionen nicht immer angegeben sind. Upcycling, kennt man, aber was ist bitte Downcycling schon wieder?  Und sind Naturfassern immer unproblematisch?

Wir haben 33 Begriffe aus dem Bereich der nachhaltigen Mode für dich gesammelt und erklären dir, was genau sie eigentlich bedeuten.

 

Altkleidersammlung

Die Sammlung gebrauchter Kleidung, die entweder recycelt, wiederverwertet oder gespendet wird. Das Spenden von seinen eigenen Modestücken an Altkleidersammlungen sollte jedoch keine Ausrede sein, mehr einzukaufen, da auch von gespendeter Kleidung ein großer Teil auf Mülldeponien landen kann.

 

Biodiversität

Die Vielfalt des Lebens auf der Erde. Durch die intensive Nutzung von Land und Wasser sowie durch den Einsatz schädlicher Chemikalien, wird bei der Produktion von Kleidung v.a. Fast-Fashion zur Zerstörung von Bio-Diversität beigetragen.

 

Circular Fashion

Kreislaufwirtschaft in der Modeindustrie, bei der Materialien wiederverwendet und Abfall minimiert wird.

 

CO2 Fußabdruck

Die Menge an Treibhausgasen, die durch die Herstellung, den Transport und die Verwendung eines Produkts freigesetzt wird.

 

CO2 Neutral

Zustand, in dem die Treibhausgasemissionen eines Produkts oder einer Aktivität durch Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen werden.

 

Cradle to Cradle

Nachhaltiges Produktionskonzept, das darauf abzielt, Produkte in einem geschlossenen Kreislauf herzustellen, ohne Abfall zu erzeugen.

 

Downcycling

Umwandlung von Textilabfällen in neue Produkte mit geringerem Wert. Gewisse Materialien, wie etwa Plastik können nicht auf dem gleichen Niveau recycelt werden und werden so mit jedem Mal in ein Produkt mit geringerem Wert umgewandelt.

 

Ethische Mode

Mode, die unter fairen Arbeitsbedingungen und ohne Ausbeutung von Mensch und Umwelt hergestellt wird.

 

Fast Fashion

Modeindustrie, die auf schnelle Produktion, geringe Preise und kurzlebige Trends setzt. Dies geht mit schlechten Arbeitsverhältnissen, Umweltverschmutzung, hohen CO2 Ausstößen und minderwertiger Qualität einher.

 

GOTS (Global Organic Textile Standard)

Strenge Zertifizierung für Bio-Baumwolle, die hohe ökologische und soziale Standards garantiert.

 

Greenwashing

Irreführende Marketingstrategien, die ein Produkt fälschlicherweise als nachhaltig darstellen. Du kannst dich aber schulen, Greenwashing zu erkennen.

 

Hochwertige Materialien

Langlebige und natürliche Materialien wie Bio-Baumwolle, Leinen oder Seide oder Stoffe, die hochwertig verarbeitet wurden und wegen ihrer Langlebigkeit selten ersetzt werden müssen.

 

Inditex

Spanisches Bekleidungsunternehmen, zu dem Marken wie Zara, Bershka und Pull & Bear gehören. Es ist der Erfinder von Fast-Fashion und einer der größten Modekonzerne der Welt.

 

Just-in-time Produktion

Produktionsmodell, bei dem Produkte genau zum Zeitpunkt des Bedarfs hergestellt werden, um Überbestände und unnötigen Abfall zu vermeiden.

 

Konsumverzicht

Bewusste Entscheidung, weniger zu kaufen und sich auf langlebige und qualitativ hochwertige Produkte zu konzentrieren.

 

Kunstfasern

Synthetische Fasern, die aus Erdöl hergestellt werden und nicht biologisch abbaubar sind. Sie sind umweltschädlich, da etwa mit jedem Waschgang Mikroplastik ins Abwasser abgegeben wird.

 

Lieferkette

Der Weg, den ein Produkt von der Rohstoffgewinnung bis zum Endverbraucher zurücklegt. Die Lieferketten in der Modeindustrie sind oft lang und komplex, was es schwierig macht, die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards zu kontrollieren.

 

Mikroplastik

Kleine Kunststoffpartikel, die weniger als 5 Millimeter groß sind. Wenn Mikroplastik in die Umwelt gelangt, kann es in Organismen eindringen und so negative Auswirkungen auf die Tierwelt und die menschliche Gesundheit haben.

 

Naturfasern

Fasern, die aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Wolle gewonnen werden. Nur weil etwas aus Naturfasern hergestellt ist, heißt das noch nicht, dass es auch nachhaltig ist, da bei der Produktion häufig gefährliche Spritzmittel und Düngemittel verwendet werden.

 

Öko-Label

Zertifizierung, die die Einhaltung ökologischer Standards bei der Herstellung von Textilien garantiert. Öko Labels sind allerdings mit Vorsicht zu befolgen, da viele Konzerne ihre eigenen Labels erschaffen, um sich nachhaltiger darzustellen, als sie es sind. [Siehe Greenwashing]

 

Overproduction

Produktion von mehr Produkten als tatsächlich benötigt, was zu Überbeständen und Abfall führt. Overproduction ist ein großes Problem im Bereich Fast-Fashion und Mitgrund für die extreme Produktion von Textilabfällen der Fashionindustrie.

 

Queerwashing

Marketingstrategie, bei der Unternehmen ihre Unterstützung für die LGBTQ+-Community betonen, um ihr Image zu verbessern, ohne tatsächlich etwas zu bewirken.

 

Rana Plaza

Fabrikgebäude in Dhaka, Bangladesch, in dem Fast-Fashion produziert wurde, das 2013 eingestürzt ist und dabei über 1.100 Menschenleben forderte. Arbeiter*innen waren kaum geschützt und arbeiteten unter widrigsten Bedingungen.

 

Recycling

Wiederverwertung von Materialien zur Herstellung neuer Produkte. Mehr über Recycling kannst du hier lesen.

 

Secondhand

Gebrauchte Produkte, die weiterverkauft oder gespendet werden und so die Lebensdauer eines Produktes verlängern. Secondhand zu kaufen spart maßgeblich Ressourcen ein, da nicht neu produziert werden muss, und gleichzeitig Abfall vermieden wird. Tools wie etwa Faircado zielen darauf ab, Secondhand-Shopping so einfach wie möglich zu machen und in Sekunden die günstigsten und nachhaltigsten Alternativen zum Neukauf zu finden.

 

Slow Fashion

Modebewegung, die sich auf nachhaltige und bewusste Produktion und Konsum von Kleidung konzentriert.

 

Takeback Programme

Programme, bei denen Unternehmen alte Kleidung zurücknehmen und recyceln oder wiederverwerten. Leider handelt es sich bei vielen Takeback-Programmen um reine PR-Maßnahmen, und die zurückgegebenen Produkte landen auf Mülldeponien. Außerdem lösen diese Programme das Problem der Überproduktion nicht.

 

Textilabfall

Abfall, der aus der Herstellung, dem Transport, dem Gebrauch und der Entsorgung von Textilien entsteht. Textilabfall ist eines der größten Umweltprobleme und kann nur durch nachhaltige Produktions- und Konsummuster reduziert werden.

 

Ultra Fast Fashion

Die noch schnelllebigere, konsumorientiertere Version von Fast-Fashion. Niedriglöhne, lange Arbeitszeiten, gefährliche Arbeitsbedingungen und fehlende Gewerkschaftsrechte sind in der Ultra Fast Fashion-Industrie an der Tagesordnung. Der ständige Druck, neue Trends zu verfolgen und Kleidung zu kaufen, führt zu einem übermäßigen Konsumverhalten und einem Wegwerfmentalität. Kleidung wird oft nur wenige Male getragen und landet dann im Müll.

 

Upcycling

Umwandlung von Textilabfällen oder anderen Rohstoffen in neue Produkte mit höherem Wert.

 

Vegan

Lebensweise, die tierische Produkte wie Fleisch, Milchprodukte und Eier vermeidet. Vegane Mode verzichtet komplett auf tierische Materialien wie Leder, Wolle, Seide und Federn. Stattdessen werden pflanzliche Materialien wie Baumwolle, Leinen, Hanf, Tencel und Kork verwendet.

 

Wiederverwendung

Nutzung von Produkten für einen anderen Zweck, anstatt sie wegzuwerfen. Einer der 5 Hauptkonzepte der Kreislaufwirtschaft.

 

Zirkuläre Wirtschaft (Kreislaufwirtschaft)

Wirtschaftsmodell, das darauf abzielt, Produkte in einem geschlossenen Kreislauf zu halten, um Abfall zu vermeiden.