Cradle to Cradle – Wenn Müll zum Wertstoff wird

Kreislaufwirtschaft in der Industrie

Cradle to Cradle (C2C) beschreibt einen Kreislauf, in dem am Ende eines Produktlebens keine Abfälle entstehen, sondern die Materialien als „Nährstoffe“ für neue Produkte dienen. Alle Bestandteile werden entweder im biologischen oder technischen Zyklus endlos wieder- und weiterverwertet.

Was ist das C2C-Prinzip?

Das Cradle to Cradle Konzept steht im kompletten Gegensatz zur linearen „Cradle to Grave“ Denkweise der Wegwerfgesellschaft. Anstatt Produkte herzustellen, zu nutzen und anschließend auf der Müllhalde zu entsorgen, strebt C2C geschlossene Kreisläufe ohne Abfall und Verschwendung an. Dabei gibt es zwei voneinander getrennte Zyklen:

Den biologischen Zyklus, in dem ausschließlich natürliche Materialien wie Holz, Baumwolle oder nachwachsende Kunststoffe verwendet werden. Diese Materialien sind biologisch abbaubar und können nach ihrer Nutzungsphase problemlos der Natur zurückgegeben und dort als Nährstoffe in den Naturkreislauf reintegriert werden.

Und den technischen Zyklus für nicht-biologische, synthetische Materialien wie Metalle, Mineralien oder technische Kunststoffe. Diese technischen „Nährstoffe“ sollen kontinuierlich im geschlossenen industriellen Kreislauf zirkulieren, immer wieder gesammelt und für die Herstellung neuer Produkte aufbereitet werden.

Das Cradle to Cradle Konzept basiert auf drei zentralen Prinzipien:

1) Abfallfrei durch vollständig biologisch abbaubare oder recycelbare Materialien,

2) Nutzung erneuerbarer Energien zur kompletten Energieautarkie,

3) Produktdesign für eine endlose Mehrfachnutzung statt reinem Konsum und Verschleiß.

C2C Pionierprojekte

Viele Unternehmen haben bereits damit begonnen, das Cradle to Cradle Prinzip in ihren Produkten und Prozessen umzusetzen. Ein Büromöbelhersteller etwa kreierte einen Bürostuhl aus nur zwei verschiedenen Polymerarten, so dass alle Komponenten am Ende des Lebenszyklus‘ unkompliziert getrennt und komplett recycelt werden können – ein geschlossener Materialkreislauf.

Ein Outdoorhersteller verzichtet komplett auf giftige oder nicht-recycelbare Substanzen, verwendet nur pflanzlich gewonnene oder technisch hochwertig recycelte Materialien und kreierte so eine Jacke mit nahezu nullem Fußabdruck. Und eine Getränkefirma hat ihr gesamtes Verpackungskonzept auf Pfandflaschen und -kisten aus recyceltem Material umgestellt.

Durch intelligente Produktionsverfahren und die systematische Rücknahme von Altprodukten lassen sich so vollständig abfallfreie, zirkuläre Ökosysteme etablieren.

Kernpunkte

– C2C strebt einen komplett abfallfreien Kreislauf von Produkten und Ressourcen an
– Es werden zwei getrennte Kreisläufe etabliert: ein biologischer und ein technischer
– Alle Produkte bestehen ausschließlich aus Materialien dieser beiden Zyklen
– Ziel ist ein geschlossenes, nachhaltiges Wirtschaften ohne Umweltbelastungen

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